mayrhofer projekte beruflich
Projekt: | Premiere Headquarter | München |
Typ: | Wettbewerb |
Zeitraum: | 2006 |
Aufgaben: | Präsentation, Layout, Images, Renderings |
Büro: | Gewers Kühn + Kühn |
Neubau der Konzernzentrale der Premiere AG: PREMIERE.brandscape
Das neue Atrium als Mitte für die Marke PREMIERE. Das Atrium ist Eingang und Zentrum zugleich. Wer im neuen Atrium ist, ist gleichsam "in" PREMIERE. Hier ist der Ort für Begegnung, Austausch und Kommunikation. Hier ist das Forum, sozusagen der öffentliche Raum innerhalb des Konzerns. Gerade für das hoch-virtuelle Geschäftsmodell von PREMIERE ist es notwendig, eine räumlich begehbare und physisch anfassbare IDENTITÄT zu verkörpern.
1. Leitidee des integrierten Gestaltungskonzeptes
Die Gestaltung des Atriums als Markenlandschaft "PREMIERE.brandscape " erfordert ein Gestaltungskonzept, das alle Ebenen der internen und externen Konzern- und Marken-Kommunikation (insbesondere Public Relations, Human Resources und Werbung) in die neue Architektur glaubwürdig und zukunftssicher integriert. Dabei werden die vielfältigen Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten des Atriums umgesetzt. Dieses integrierte Gestaltungskonzept kann zwar erst in späteren Abstimmungs- und Planungsphasen konkretisiert werden, seine Bedeutung und seine Umrisse müssen aber bereits in der Wettbewerbsphase deutlich herausgearbeitet werden. Landschaft als Motiv bietet aber viele Assoziationen, Metaphern und grosses Identifikationspotential.
2. Das Content-Atrium
"content" im Englischen hat eine doppelte Bedeutung: Einerseits heißt es "Inhalte", andererseits auch "zufrieden". In diesem doppelten Sinne bildet "content" die Architektur des Atriums. Es geht um das räumliche Erleben der PREMIERE-Inhalte und um das Gefühl der Zufriedenheit und Identifikation mit den angebotenen Inhalten und Aufenthaltsqualitäten. Das Atrium wird wie im Innenhof einer exklusiven römischen Villa um zwei bequeme Stufen abgesenkt. In diesem Reservoir werden vielfältige Funktionen und Nutzungen etabliert. Es entsteht für den Neubau ebenso wie für die PREMIERE AG räumlich ein neues räumliches Zentrum: " repräsentatives Entrée: Eingang und Empfang, Security Wartebereich als Media-Lounge mit integrierten Premiere-Terminals, Internet, W-lan, Getränke-Self-Service, etc. " Event-Space mit HDTV-Großbildleinwand für Veranstaltungen mit 200-300 Personen wie Konzert, Bühne, Parties, Vorträge, Konferenz, Plenum, Fußball-WM, Previews, etc. " Wechselausstellungen für PREMIERE Marken-Kommunikation, Produktpräsentationen von Partnerunternehmen, Edutainment, Medien-Kunst, etc. " Café und Kantine können zum Atrium hin geöffnet werden. " kurze Kommunikationswege, zufällige Begegnungen, Sehen und " Gesehen werden " "raum der premieren" - Idee für einen Raum, der sich dem für Premiere zentralen Gefühl widmet: Das Gefühl, etwas zum erstenmal oder als erster zu tun oder zu sehen. Er kann beweglich sein und durch das Atrium fahren.
3. Die Timeline
Das dauernde Fließen des zeitbasierten Mediums Fernsehen wird ebenfalls im Gestaltungselement der Timeline verkörpert. Die Timeline bezieht sich auf die verschiedenen Interfaces im modernen Filmschnitt und in der heutigen Fernsehprogrammplanung. Sie läßt sich auch als Filmstreifen, Flussdiagramm oder paralleler Time-Table verstehen. Die Timeline durchzieht das Atrium-Dach als bestimmendes Strukturelement der Länge nach. Sie gliedert sich in viele unterschiedliche "Sky-Displays" verschiedener Größe. Alle Screens haben die Proportionen 16:9 oder 3:4.
4. Der Loop
Das erste und das zweite Obergeschoss werden im Atrium mit einer gemeinsamen Innenfassade zusammengefasst. Diese Innenfassade nennen wir LOOP, weil sie rund um das Atrium läuft. In den LOOP werden bildschirmartig Fenster verschiedener Größe eingelassen. Die Benutzer der Flure und Brücken werden auf diese Weise neu in Szene gesetzt. Aus den Bewegungen und Kommunikationen im Atrium entsteht ein Spiel von Sehen und Gesehen-Werden. Der Loop besteht aus einem LED-Vorhang oder 2 feinen Schichten von schimmernder halb-transparenter Metall- Gaze.
5. Atmosphären und weiche Faktoren der räumlichen Gestaltung
Das Atrium ist großzügig, frisch und exklusiv, es ist keine Flimmerkiste. Es kann für Premiere nicht das Ziel sein möglichst viel Fernsehprogramm zu zeigen. Das entspräche nicht der Philosophie der Exklusivität. Es geht auch nicht darum die Aufmerksamkeit der Benutzer überzustrapazieren. Die Vielfalt der Medienangebote und der Programmgestaltung folgt dem Grundsatz der Exklusivität und dem Geschmack der Nutzer: z.B. die Muster, welche die "Sky-Displays" (also die verschiedenen Oberlichter im Dach) auf den Atriumsboden und die Innenfassade "projizieren", verändern sich sehr langsam und sind abhängig von der Jahreszeit, vom Wetter und von der Bewegung der Wolken. Fernbedienung: die Nutzer können an vielen Stellen in den Wechselausstellungen und in der Media-Lounge selbst bestimmen, was sie sehen und hören wollen. Licht: Das Tageslicht wird intensiv gefiltert und genutzt. Zusammen mit dem Kunstlicht und den projizierten Inhalten für die verschiedenen Tageszeiten und Erfordernisse inszeniert.
Modellfoto | Renderings | Lageplan | EG | 1.OG | 2.OG | 3.OG | UG | Ansicht | Fassadendetail | Längsschnitt | Querschnitt | "Premiere Box" | Modellfoto | Renderings |
Bilder: © Gewers Kühn + Kühn |