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Theatermuseum

 

 

Das Museum stellt sich dem Besucher, der in Berlin hohe Bebauung gewohnt ist, als reliefartiger Platz dar. Die Gebäude sollen nicht als Bauwerke erscheinen, sondern als Ebenen verschiedener Höhe, wobei das höchste 3,5 m und das niedrigste 0,5 m über das Terrain hinausragt. Die Gebäude sind alle, bis auf das Theatermuseum selbst, zu begehen und dienen als Aussichtsplattformen und Logen für die experimentelle Bühne. Die Gebäude umrahmen den terrassenförmigen Platz. Das Museum ist das höchste Bauwerk und soll die Gruppierung gegenüber der umgebenden hohen Bebauung hin abtrennen. Auf der anderen Seite des Platzes sind die Volumen kleiner und verstreuter, die Gruppierung gleicht sich dort der bestehenden Situation an.

Die ganze Komposition soll wie ein Dorf, wie ein kleines Quartier in einem Größeren wirken. Der Platz kann von keiner Position aus ganz eingesehen werden. Er soll Ebene für Ebene erforscht werden und immer wieder für Überraschungen sorgen. Die tiefste Stelle des Platzes befindet sich 4,0 m unter Terrain. Das Archiv befindet sich noch unter diesem Niveau. Alle Gebäude sind eingeschossig.

 

 

 

Das Theatermuseum ist in Komplexe unterteilt, welcher jeder für sich eine andere Aufgabe beinhaltet. Dadurch ergeben sich die verschiedenen formalen Ausführungen der Bauwerke. Das Museum ist ein länglicher Baukörper, der gegen die Straße hin aus Sichtbeton sehr solid, und zum Platz hin mit einer Glasvorhangfassade sehr fragil wirkt. Die Cafeteria und die Buchhandlung sind in einem sehr extrovertierten Gebäude untergebracht, das als Ausguck benutzt werden soll. Das Material ist ein grober, beigefarbener Stein. Die Verwaltung hingegen wirkt introvertiert, und ist mit einer Holzfassade und einem Grasdach ausgestattet. Die Werkstatt tritt, ihrer Funktion nach, als Fabrik mit Shed-Dach auf. Die Außenverkleidung besteht aus Zinkblech. Die experimentelle Bühne soll wie ein leichter Pavillon wirken. Sie kann auch als Ausstellungsfläche benützt werden und ist dann geschlossen und an das Museum angekoppelt. Wenn das Theater stattfindet werden die Glas-Paneele hochgezogen.

Das Museum wird vom Foyer her über einen kurzen Gang her erschlossen, dieser ist dazu da, damit nicht gleich beim Eintreten die gesamte Tiefe des Baukörpers erkennbar ist. Man hat dann zwei Möglichkeiten, entweder man bleibt am selben Niveau und besichtigt wie durch ein Labyrinth verschiedener Räume die temporäre Ausstellung oder man folgt der terrassenförmigen Anordnung der permanenten Ausstellung, die den Blick durch die Länge das gesamten Museums freigibt. Unter der temporären Ausstellung befindet sich die Video-, Foto- und Bibliothek. Die Bereiche zum Platz hin sind sehr hell und abgegrenzt zu den straßenseitig orientierten Räumen, die eher dunkler sind.