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Kaserne Brescia

 

 

 

Das ehemalige Kasernen-Areal der norditalienischen Stadt Brescia soll abgerissen bzw. umgenützt werden. Das in zentrumsnähe gelegene Grundstück wird vorallem durch die drei auf ihm befindlichen alten Klöster geprägt. Das Gelände liegt außerdem an der mittelalterlichen Verteidigungsanlage, direkt neben einer noch sehr gut erhaltenen Bastion, die jetzt als Park mit Sportmöglichkeiten genutzt wird. In diesem Park befindet sich jedoch auch, direkt zwischen der Bastion und dem Bebauungsgelände, eine Inhaftierungsanstalt der italienischen Regierung. Außerdem sollten noch die Verkehrssituation definitiv gelöst werden.

 

 

Das Areal wird durch Einführung von zwei Querstraßen in drei Teilgebiete mit jeweils unterschiedlichen Inhalten unterteilt. Im Nordteil wird eine Hochschule mit Campus errichtet, der direkten Kontakt mit der Parkanlage aufweist und daher weit über seine vorgegebenen Grenzen hinausragt. Im Mittelteil wird eine Wohnanlage in Form der üblichen ortsansässigen Blockrandbebauung errichtet. Diese wirkt sehr introvertiert und schirmt sich daher gut gegen das gegenüberliegende Gefängnis ab. Im Südteil wird das vorhandene, nicht erhaltenswürdige Kloster in ein Studentenwohnheim umgewandelt. Dieses bildet zusammen mit dem Service-Neubau und dem sich dazwischen ergebenden Platz den Abschluß des Grundstücks zum Gefängnis und den anschließenden Nachbarbauten.

Aufgabe war es ebenfalls das Verkehrsproblem zu lösen. Da in der Innenstadt von Brescia die Straßen zumeist Einfahrtsstraßen sind bleibt dieses System auch in diesem Quartier erhalten. Die Straße südlich der Hochschule wird wieder bis zum Park geöffnet, und eine neue Straße unterhalb des Wohngebietes errichtet, um eine bessere Erschließung des Gebietes zu gewährleisten. Alle drei Teilgebiete des Grundstücks werden mit jeweils einer Tiefgarage versehen. Außerdem wird der Stadtautobahn-Tunnel unter dem nördlich gelegenen Stadtberg bis ans Südende des Areals weitergezogen, um eine Anschließung des Gebietes herzustellen.

 

 

Das alte Verwaltungsgebäude der Kaserne wird zu einer Hochschule ausgebaut. Dabei bleiben die Gang- und Raumstrukturen erhalten. Der Haupteingang wir jedoch neu an den Südflügel gelegt. Dort entstehen Foyer, Café, Erschließung und Verwaltung im Obergeschoß als neue Teile. Der jetzige Fußballplatz wird in den Campus umgewandelt. An der nordöstlichen Grundgrenze entsteht eine Mehrzweckhalle für universitäre, aber auch außerschulische Aktivitäten.

Der gesamte Mittelteil der Kaserne, mit Ausnahme des Offiziers-Casinos in der alten Basilika, wird abgerissen. Es entsteht eine Wohnanlage mit der für Brescia typischen Blockrandbebauung. Diese gliedert sich somit vom Erscheinungsbild her optimal in ihre Umgebung und damit in das gesamte Quartier ein. Im Innenhof befinden sich, im Gegegsatz zu den 3-geschoßigen Randwohnungen, max. 2-geschoßige Wohneinheiten. Diese wirken wie zufällig über den Hof verstreut um eine platzartige Situation zu schaffen.

Am Südende der Kaserne werden die Quartiere der Soldaten zu einem modernen Studentenwohnheim umgebaut. Zur Abgrenzung des Grundstücks zum Gefängnis hin wird ein ebenso 3-stöckiges Gebäude errichtet. Dieses enthält Geschäfte und andere Einrichtungen die für Studenten. Dadurch entsteht ein dreiseitig umschlossener Platz der als Aufenthaltsort für die Studenten dienen soll, außerdem stellt er das Ende der Nord-Süd-Verbindung des Quartiers dar.