mayrhofer projekte

 

Wohnung Barcelona

 

 

Das Projekt bestand darin eine vorgegebene Wohnung zu modernisieren und umzugestalten. Der Grundriß sollte möglichst offen und flexibel entworfen werden. Der Gedanke war die Diskussion über unterschiedliche Wohn- und Lebensarten anzuregen und schon durch die Raumaufteilung die Wohnverhältnisse zu prägen. Die Veränderungen sollten nach 3 verschiedenen Entwurfsideen konzipiert werden. Die Methoden sollten dabei "gerechtes Aufteilen", "Schleudern und Zentrieren" und "Entsozialisieren" heißen.

 

 

Desjerarquizar = gerechtes Aufteilen, bedeutet für jeden Bewohner gleich große Individualräume zu schaffen. Die drei Wohneinheiten reichen von einer 3- über eine 4- bis zu einer 5-Zimmerwohnung, die in den unten dargestellten Grundrissen links mit geschlossenen Räumen und rechts mit offenen Schiebetüren zu sehen sind. Das Konzept ist die Individualräume jeweils an die mit Fenstern versehenen Außenwände zu legen, die Bäder an die Trennwände und die Küchenabteile in die loftartigen Wohnräume zu plazieren. Die Betten sind alle in die Schrankwände einzuklappen um beim Öffnen der Grundrisse möglichst viel Freifläche zu erhalten. Alle Zwischenwände sind entweder Schiebetüren oder Schrankwände.

Destabicar = Schleudern und Zentrieren, heißt die Wohnfläche um einen fixen Kern zu drehen. Als Mittelpunkt wird die Bade- bzw. Bad-Kücheneinheit ins Zentrum der Wohnung gestellt und die Wohnräume darum geschleudert. Dabei ergeben sich 2-, 3- und 4-Zimmerwohnungen, die wieder jeweils mit geschlossenem und offenem Grundriß dargestellt sind. In diesen Versionen nimmt das Badezimmer einen besonderen Platz ein, da es in geöffnetem Zustand zu einem regelrechten "Wohnraum" mit Außenfenstern und viel Bewegungsfläche wird. Die Betten werden wieder in die Schränke eingeklappt, alle Schiebetüren geöffnet und es ergibt sich ein einziger großer Raum mit zentralem Kern, der durch beliebig durchschritten werden kann.

 

Dissociar = Entsozialisieren, bedeutet Wohnungen zu schaffen, die für mehrere Personen gedacht sind, die zwar miteinander leben wollen, sich aber auch in ihre Privaträume zurückziehen können und dort alles vorfinden was sie brauchen. In diesem Fall gibt es zwei Wohnungen für Studenten oder ältere Menschen, die jeweils mit einem großen Gemeinschaftsbereich, mit Küche, Bad und Wohnbereich, und mehreren gleich großen Wohnzellen, die alle mit einem Bad, einer Kochnische und einer Wohn- bzw. Arbeitsecke ausgestattet sind. Diese "Wohnzellen" sind Module und könnten in jedweden Raum eingegliedert werden. Sie sind so über den Grundriß verteilt, dass sie einen zentralen Eßbereich und mehrere Nischen um sich aufzuhalten und zu kommunizieren bilden.