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kultur|FORUM|westfalen

 

 

Das Thema der Diplomarbeit resultiert aus dem zweistufigen Wettbewerb "Kulturforum Westfalen", der am 18. Juni 2003 EU-weit ausgeschrieben wurde: Auf dem Hindenburgplatz in Münster soll ein Kulturzentrum, zusammengesetzt aus einer Musikhalle und einem Museum für Gegenwartskunst, entstehen.

Die an dem kleinen Flüsschen Aa gelegene alte Bischofsstadt befindet sich im Norden des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, das im Westen an Belgien und die Niederlande grenzt und zählt heute etwa 280.000 Einwohner. Das Planungsgebiet wird im Osten von der Hindenburgplatz-Strasse, in weiterer Folge von der Münsteraner Altstadt, und im Westen von dem barocken Schloss, der Promenade und dem Schlosspark begrenzt. Die 4,5 Kilometer lange Promenade mit ihren alten Linden umschließt die Altstadt Münsters. Sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf dem früheren Außenwall der abgetragenen Stadtbefestigung als Spazier- und Reitweg angelegt, von dem aus schon damals schöne Blicke auf die Stadt und die umliegenden Garten- und Parklandschaften möglich waren. Die Promenade ist heute nur Fußgängern und Radfahrern zugänglich. Dieser Ring ist heute die erste Grünfläche die man betreten kann, wenn man aus der Innenstadt kommt. An ihr befinden sich mehrere Sehenswürdigkeiten, Kunstwerke und kulturelle Einrichtungen, die man bei einem Rundgang besichtigen kann, sie bilden eine kulturelle Kette um den Hals der Stadt. So liegt dieser zweitgrößte innerstädtische Freiraum Europas direkt an der Schnittstelle von Altstadt und Park. Ziel ist es, diese städtebauliche Barriere zu beheben und das Kulturforum an die Münsteraner Altstadt und die Hochschule anzubinden.

 

 

 

Die Arbeit behandelt die Gliederung dieser Freifläche und die detaillierte Ausformulierung der Baukörper von Museum und Musiksälen. Das Museum beinhaltet zusätzlich zu den Ausstellungsflächen noch die Elemente Restaurant, Café, Vortragssaal, Bibliothek, Museumspädagogik und Verwaltung. Der Komplex der Musikhalle impliziert Foyers, einen großen und einen kleinen Saal, ein Café, ein Bistro, den Verwaltungs- und den Künstlerbereich, sowie Werkstätten, Lager- und Technikräume. Teil des Projekts ist auch die Neustrukturierung des Hindenburgplatzes und des dadurch neu entstehenden öffentlichen Raumes. Die zurzeit brach liegende Fläche, die lediglich als Parkplatz genutzt wird, soll zum Nutzen der Bevölkerung als erlebbarer urbaner Raum gestaltet werden.

In der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Projekt kristallisieren sich zwei Schwerpunkte heraus: Erstens die kulturell relevanten Aspekte des urbanen öffentlichen Raumes und seinen Subkategorien Platz und Freiraum. Daraus resultiert komplementär eine Auseinandersetzung mit dem Begriff des Forums, welches aus seinem historischen und gesellschaftlichen Zusammenhang heraus für diese Arbeit von Bedeutung ist.